Kürzlich war ich an einem HR Barcamp bei dem sich alles um Active Sourcing, Talent Acquisition oder Employer Branding drehte. In einer Session wurde auch die Thematik „Trends im Recruiting“ behandelt und wo uns die Digitalisierung hinführt. Die Frage war u.a. ob sich die „1-click-application“ durchsetzen wird und wie wichtig das Motivationsschreiben heute und in Zukunft noch sein wird?Überrascht hat mich, dass dies unter dem Aspekt „Trends“ behandelt wurde. Wieso? Am Beispiel von ricardo.ch zeige ich auf, dass dies weder ein Trend noch eine Zukunftsvision ist sondern gelebte Realität. Gerade im Bereich E-Commerce und Digital Marketplaces sind Fachleute mit entsprechendem Know-How rar und die technische Entwicklung rasant. Da will man die besten Leute an Bord, eben jene denen nachgesagt wird, dass alle sie wollen.
„Reaktives Active Sourcing“
Die Form des reaktiven Active Sourcings, respektive akurater Talent Acquisition funktioniert ideal wenn man die gesamte LinkedIn-Klaviatur einbindet, deren Features zeitgemäss nutzt und der gesamte Prozess von Sourcing bis Hiring stringent und kandidatenorientiert ist.
Vakanzen werden auf LinkedIn geschalten und mit den richtigen Keywords getaggt. In den Inseraten verweisen wir dabei explizit auf die Form der Bewerbung: „ 1-click“ mit dem eigenen LinkedIn-Profil. Lebenslauf ist optional und auf ein Motivationsschreiben wird gänzlich verzichtet.Auf diese Weise können Interessierte sowohl auf dem Mobile wie Desktop sich mühelos und mit wenig Aufwand für eine Stelle bewerben, ich nenne dies treffender „eine „Interessensbekundung abgeben“.
Candidate Hub = Talent pool
Jede Person wird gescreent, getaggt, gehubt und mittels Profile-Matching auf die von der Person interessierte Vakanz geprüft und mit Notizen versehen. Gleichzeitig mittels Talent-Hub, was einer Mischung aus „Drehscheiben-Mindset“ und technischer Applikation gleich kommt, auch für andere Positionen validiert.Allen Kandidaten werden innert weniger Stunden mit persönlichem Mail über das weitere Vorgehen instruiert, nachgefasst oder konkret abgesagt. Dank Kommunikations-History, Verlinkung, Research und Kontaktpflege wird aus der Sourcing-Direktansprache eine simple Relationship-Ansprache wenn eine neue Position zu besetzen ist. Übrigens, mittels ausgeklügelter Vorlagen wird eine persönliche Nachricht generiert und es können auch grosse Massen an Personen individuell bearbeitet werden.
Skill Set matching
Passende Profile werden direkt von den Vorgesetzten geprüft und bewertet. Diese entscheiden ob Absage, Pool, Warteliste oder bestenfalls Kontaktaufnahme für ersten Call oder persönliches Gespräch. Wichtig hier ist die unkomplizierte, transparente und auf Augenhöhe statt findende Kommunikation im gesamten Prozess. Ganz nach dem Motto: „Es findet ein ungezwungener Austausch zur Stelle und Person statt und ein erster Fit beidseitig eruiert.“Ein CV / Dossier wird optional angefragt, jedoch erst in weiteren Schritten des Onboarding-Prozesses. Was zählt ist der aktuelle Kompetenzrucksack und nicht länger der Werdegang als solches. Bei ricardo besetzen wir über diesen Weg bereits diverse Vakanzen erfolgreich und nachhaltig.
Agile Personalgewinnung
Nebst erfolgreichen Hirings ist die Krönung dieser Form der Rekrutierung folgende: Für Top-Kandidaten, für welche keine passende Stelle vorhanden ist aber eine Zusammenarbeit für alle Seiten viel Mehrwert verspricht sind bei ricardo.ch auch Stellen neu kreiert oder bestehende Vakanzen angepasst worden.Im Umfeld von Developers, Tekkies oder E-Commerce / Advertising Cracks sprechen wir so die bekanntlich grosse Masse latent Stellensuchender optimal und unkompliziert an und gewinnen diese für uns.
Fazit: Agilität, Mindset und Disruption vom Feinsten für erfolgreiche Hirings, Candidate Journey und HR Kommunikation.
Neueste Kommentare